Eine verhexte Plattentaufe

Walpurgisnacht in der Pratteler Schwermetallscheune

Eine verhexte Plattentaufe

Plattentaufe ist angesagt!

Nachdem ich die Kinder und die Oma ins Bett gebracht, den Hund gefüttert, die Kühe gemolken und das Dach repariert hatte, begab ich mich eher spät ins Z7. Der Parkplatz war trotz den CHF 8.-- Parkgebühr ziemlich voll.

Voltage Arc habe ich erfolgreich verpasst, weshalb ich diesbezüglich keinen Kommentar abgeben kann.

Es ist nicht mehr zu bestreiten, dass Burning Witches mittlerweile einen beachtlichen Bekanntheitsgrad erreicht haben. Denn die Plattentaufen finden mittlerweile im Z7 statt, nicht wie bisher im Salzhaus in Brugg. Nicht dass mich das stören würde: Ich liebe das Z7.

Leider war es an diesem Abend nicht einmal zur Hälfte gefüllt (was wieder einmal beweist, dass von einem vollen Parkplatz nicht unbedingt auf eine volle Halle geschlossen werden kann). Das Publikum erwies sich als sehr heterogen. Von den 16-jährigen Mädchen bis zu den notgeilen Opas waren alle vertreten, wobei die letzteren deutlich überwogen.

Der Grund für die zahlreiche Anwesenheit notgeiler Opas musste man dann auch nicht allzu lange suchen, hatte doch bereits die Supportband Firewind eine hübsche, sehr sympathische und nicht zuletzt auch talentierte Sängerin am Start. Diese hatte die undankbare Aufgabe das Publikum, welches nur zirka den vordersten VIertel der Halle besetzte und dazu noch zu einem Grossteil aus verdrucksten Opas bestand, aus der Reserve zu locken, was ihr allerdings ziemlich gut gelang. Auch die restlichen Musiker waren gut bei der Sachen und haben ihren Teil beigetragen.

Firewind hat noch kaum fertig gespielt als meine Büchse Bier bereits leer war. Wie der erfahrene Biertrinker weiss, geht das Bier vom Hals direkt in die Blase. DIREKT! Für Nicht-Bier-Trinker: Das ist wie die Abkürzung bei IKEA. Also begab ich mich ebenso direkt zur Pissrinne, an der sich bereits zwei der besagten Opas abmühten. Die standen so breit da dass ich gar nicht erst versuchte, meine Wampe dazwischen zu quetschen. Also wartete ich eher weniger geduldig hinter den Herren. Mann, wie lange kann man bitte pissen? Das Lied im Hintergrund ist schon bald fertig, während diese den Blaseninhalt tröpfchenweise in die Rinne pressen.

Heben wir unsere Erzählung also wieder über die Gürtellinie und berichten von Eindrücken welche ich zurück in der Halle gesammelt habe. Denn dort entdeckte ich plötzlich Schmier, wie er (wie bei jedem Burning Witches Konzert) in der Halle rumschlich und nach Fans suchte die er bequatschen kann. Leider hat ihn offenbar fast niemand ge-/ erkannt. Ausserdem entdeckte ich wieder ein paar dieser offensichtlich frisch verliebten Pärchen, die sich scheinbar Monate nicht gesehen haben und nun während dieses Konzerts alles nachholen müssen. Habt ihr kein Zuhause?

Um zirka 22 Uhr begannen dann die Hexen ihr Werk. Der Sound war gut, die Performance war super und mit der Songauswahl war ich auch zufrieden. Was mich sehr gefreut hat ist die Tatsache, dass sie Evil Witch gespielt haben, mein absoluter Favorit vom neuen Album.

Was mich persönlich am meisten gefreut hat ist, dass Laura zwischen den Songs nicht lange rumgequatscht hat (Interaktion mit dem Publikum ist ja wie wir alle wissen nicht eben ihre Stärke). Sie spielten einen Song nach dem anderen ohne grössere Unterbrüche. Das war herrlich erfrischend, habe ich doch noch die peinlichen Fremdschämeskapaden vom letzten Z7 Gig im Kopf.

Dazwischen kam dann einmal eine in Kapuze und Mantel gehüllte Gestalt, welche gebückt offenbar ziellos auf der Bühne herumirrte. Als dann Laura ebenfalls auf die Bühne tänzelte übergab ihr die vermummte Gestalt das neue Album, welches Laura dann relativ unspektakulär in die Menge schmiss. Das war wohl die "Plattentaufe".

Das hätte man auch ein bisschen kreativer angehen können. Ideen wären vorhanden liebe Witches, einfach mir eine Mail schreiben. Die Antwort könnte allerdings so zwei Monate dauern, ich checke die Mails nicht regelmässig.

Zurück zur Show: Diese war eine der besten, die ich von den Witches bisher gesehen habe. Nach 75 Minuten war sie denn auch schon zu Ende. Sie hätte gerne auch noch etwas länger dauern dürfen.

Insgesamt war dieser Gig sehr gut und die Band unbedingt weiter zu empfehlen.

Zugvogel

Bruno Zoller

Sound

Performance

Stimmung

Food / Drinks

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