Karnivool
Salzhaus, Winterthur

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Es gibt Prog-Rock-Bands, die einen mit ihrem Bombast erschlagen. Und es gibt Karnivool. Die machen zwar genau das gleiche, aber es klingt ganz anders. Da wird nach Herzenslust der Vier-Viertel-Takt überwunden, Gitarrenriffs verwendet, bei denen der Ausdruck «Gewitter» wirklich stimmt – weil es sich tatsächlich wie ein Unwetter anhört, wenn Andrew Goddard und Mark Hosking in die Saiten greifen. Und da singt Ian Kenny mit seiner charakteristisch hohen Stimme. Das ist grosse Kunst, denn die Australier hören sich selbst in experimentellen Passagen ganz leicht an. Als Nirvana-Cover- und Nu-Metal-Epigonen-Band spielten sich Karnivool in Australien in die Herzen ihrer Fans. Im Lauf der Jahre sind Karnivool immer mehr von ihren alten Vorbildern abgerückt und haben eine ganz eigene musikalische Sprache gefunden. Nicht nur der kommerzielle Erfolg und die vielen Awards sprechen eine deutliche Sprache: ein Nummer-Eins- und ein Nummer-Zwei-Album in ihrer Heimat, viele Preise und ARIA-Auszeichnungen – für das beste Hard-Rock/Heavy-Metal-Album für «Asymmetry» und für den besten Live Act. Letztere Auszeichnung haben sie sich wahrhaftig verdient: Auf der Bühne gehen Karnivool ab wie ein Känguru beim Boxkampf.